Nach über 1.5 Jahren inmitten der Megametropole Manila, haben wir nun endlich ein neues Zuhause gefunden.
Schon länger spielten wir mit dem Gedanken, uns ein nettes Haus zu mieten und aus dem kleinen und überteuerten Condo in Mandaluyong auszuziehen. Einige Hausbesichtigungen waren leider recht ernüchternd, doch wir hatten – trotz der noch anhaltenden Quarantänemaßnahmen – das Glück auf unserer Seite.
Auf nach Antipolo / Rizal
Im Grunde am Speckgürtel von Metro Manila gelegen, befindet sich Antipolo. Antipolo ist relativ hoch gelegen und somit besteht in der Regenzeit weniger Hochwassergefahr. Auch ist dort glücklicherweise noch viel Natur im Umland, sodass man endlich einmal durchatmen kann. Wenn man dann einmal nach Manila fahren muss, ist man in circa 40 Minuten dort. Wenn der Verkehr mitspielt.
Gelegen ist unser Haus in der schönen Subdivision „Hills of Maia Alta“ und ist eine typische Wohngegend der Mittelklasse. Es gibt einen Basketballplatz, einen Gemeinschaftspool, ein Club-House und sogar eine eigene Kirche. Der (bewaffnete) Sicherheitsdienst ist hier rund um die Uhr präsent und sorgt somit für die Sicherheit der Bewohner. Ob sowas wirklich notwendig ist? Naja, „haben“ ist besser, als „brauchen“, nicht wahr?
Der Umzug – Goodbye, Condo
Für den Umzug haben wir uns einen Bus (Van) samt Fahrer und Helfer gemietet. Diese durften jedoch aufgrund der Quarantäne das Gebäude nicht betreten. Wir hatten jedoch sehr viel Glück und ein Security-Guard unserer Condo-Anlage hat uns tatkräftig unterstützt, sodass der Bus schnell beladen war und wir losfahren konnten. Schon vorher brachten wir mittels Grab (ähnlich Uber) einige Sachen hin. Die Familie meiner Bald-Frau hat uns alle tatkräftig unterstützt. Es wurde geputzt, geschrubbt, Möbel zusammengebaut und auch bis heute in den Abend hinein, die Decke meines Büros erneuert. Streichen durfte ich dann allein 🙂
Hier möchte ich noch einmal sagen, dass ich in meinen bisherigen 31 Jahren noch nie (!) solch fleißige Menschen gesehen habe, die ohne auch nur einmal grimmig zu schauen und ohne zu Fragen, so viel geleistet haben. Ich bin wirklich überwältigt und heilfroh, dass wir diese Hilfe bekommen haben. Danke!
Das Leben im neuen Haus
Stellt euch einmal vor, ihr habt fast 2 Jahre auf 27 Quadratmetern gelebt. Da ich von Zuhause aus arbeite, waren wir also fast zwei Jahre lang für 24/7 zusammen. Nein, Streit hat es keinen gegeben, aber es ist schlicht zu klein. Auf Dauer und dann noch mit Kind? Nein, damit tut man sich keinen Gefallen.
Heute haben wir knapp 140 Quadratmeter zur Verfügung, die monatlich 325 Euro kosten (Dafür gibt es in München einen Stellplatz in der Tiefgarage).
Das Gefühl, einmal mehr als 10 Schritte gehen zu können und den Partner einmal rufen zu müssen, ist grandios. Platz zu haben ist ein wirklicher Luxus, den ich vermisst habe. Die Menschen hier ticken in dieser Hinsicht (meist notgedrungen) anders und kommen sich eher verloren vor, wenn die Häuser zu groß sind. Nicht selten sitzen 12 Personen rund um den Fernseher in einem 6 Quadratmeter großen Raum.
Wenn am Morgen die Sonne ins Schlafzimmer scheint und der blaue Himmel zu sehen ist, dann steht man gern auf. Ja – auch um 6.30 Uhr. Da kommt natürlich eine Frage auf: Warum erst jetzt? Tja…
Internet in Antipolo
Die Philippinen und insbesondere die Gebiete außerhalb Manila sind nicht gerade für ihre schnelle und zuverlässige Internetverbindung bekannt. Dieses Problem war im Grunde meine größte Sorge und ich habe schon innerlich einen mobilen Router gekauft, in dem ich eine Simkarte von Smart oder Globe verwenden kann. Doch, es kam alles anders.
Maia Alta und umliegende Gebiete werden von Planet Cable versorgt. Bei uns sind 20 Mbit Download und 10 Mbit Upload verfügbar – also mehr als ausreichend für Netflix, Arbeit & Co. In wenigen Wochen oder Monaten wird hier sogar Glasfaser verlegt, wo es dann nochmal um einiges schneller gehen dürfte – wunderbar 🙂
Verpflegung und tägliche Erledigungen im Maia Alta
Die Community hier ist sehr miteinander verwachsen. Es gibt 2 größere Facebook-Gruppen, die wie ein Marktplatz ablaufen. Viele stellen dort ihre täglichen Gerichte (Frühstück bis Mitternachtssnack) hinein und auch sonstige Dienstleistungen (vom Gärtner, bis zum Frisör oder Einkäufe im Supermarkt). Die Waren werden kostenlos nach Hause geliefert (Auch, wenn es nur 2 Euro kostet!). Würde man es auf die Spitze treiben, müsste man das Haus gar nicht mehr verlassen, aber soweit wollen wir es nicht kommen lassen. Ab und zu Essen geliefert zu bekommen, ist jedoch wirklich toll und (Hand aufs Herz) sogar günstiger, als würde man sich selbst in die Küche stellen und kochen. Zumal alles frisch zubereitet ist.
Hier im Umkreis gibt es einen Baumarkt (All Home), einen kleinen (überteuerten) Supermarkt jedoch auch einen SM Grocery. Anbindung an den Nahverkehr, sowie Zugang zu Taxi gibt es ebenfalls.
Was steht als nächstes an?
Da ich hier aufgrund der lächerlich geringen Preise für Taxi kein Auto haben möchte, aber dennoch ein wenig mobil sein will, wird der nächste Schritt sein, einen Motorroller zu kaufen. Bericht, samt Umschreiben des Führerscheins – kommt 🙂
Bis dann,
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