Sind die Philippinen gefährlich?

Sind die Philippinen gefährlich

„Die Philippinen sind doch gefährlich“. So, oder so ähnlich reagieren manchmal Mitmenschen, wenn sie Erfahren, dass man hier lebt. Doch stimmt das wirklich?

Die Philippinen sind ein wunderschönes Inselarchipel, welches kulturell und landschaftlich viel zu bieten hat. In unregelmäßigen Abständen jedoch, hört man in den westlichen Medien Schreckensmeldungen über Terrorismus auf den Philippinen, Piraten und bösen Diktatoren. Doch, was ist da eigentlich dran?

Sind die Philippinen gefährlich?

Zuerst sollten wir uns bewusst werden, dass in diesem Land 110 Millionen Menschen leben. Viele davon sind leider arm und die Kluft zwischen Arm und Reich ist enorm. Armut auf den Philippinen ist aber kein Indiz dafür, dass es hier gefährlich ist. Ja, es gibt viele Bettler und auch Menschen, die einer Drogensucht verfallen sind. die Bettler sind jedoch meist harmlos und von Drogenabhängigen habe ich selbst noch nie etwas gesehen.

Als wir noch in Mandaluyong im Condo gelebt habe, bin ich gern nachts draussen spazieren gegangen und habe mich nie unsicher gefühlt. Die Straßen sind im Grunde Tag und Nacht belebt, es gibt Polizei und auch Security Guards. Zurückblickend kann ich jedoch sagen, dass es in Deutschland mehrfach Situationen gegeben hat, bei denen mir bedeutend unbehaglicher war, als hier.

Piraten und Terrorismus auf den Philippinen?

Hier kommen wir auch schon zu den Schlagzeilen. Ja. Im Süden (Mindanao), welches eher muslimisch geprägt ist, gibt es Terroristen und Piraten. Teilweise sind Gebiete der Sulu-See (z.B. Palawan) nicht ganz ungefährlich, weshalb man mit einem Tourguide unterwegs sein sollte. Aber: Ich behaupte, die Chance, hier bei einem Terroranschlag umzukommen, oder von Piraten entführt zu werden, ist geringer, als im Lotto zu gewinnen.

Die „gefühlten“ Zahlen sprechen hier eine ähnliche Sprache und die Seite Numbeo zeigt hierzu folgendes:

Kriminalität und Sicherheit auf den Philippinen
Kriminalität und Sicherheit auf den Philippinen

Zusammenfassend kann man also sagen, dass es hier auf den Philippinen nicht gefährlicher oder ungefährlicher ist, als in vielen anderen Ländern und Städten auf dieser Welt.

Aber ihr habt doch einen Diktator!!!

Dies wird, wenn man über die Philippinen spricht, meist in einem Atemzug mit dem Sextourismus genannt. Meiner Ansicht nach, ist dies nicht zutreffend.
Der vorherige Präsident hatte eine eigene Strategie, über den Erfolg oder Misserfolg man mit Sicherheit streiten kann. Doch der entscheidende Punkt ist: Als Ausländer hat man sich hier laut Gesetz aus der Politik rauszuhalten, da man sonst abgeschoben werden kann. Das finde ich auch korrekt. Man muss bedenken und akzeptieren, dass nicht jedes Land eine parlamentarische Demokratie hat, wie es in Deutschland der Fall ist. Dies ist manchmal jedoch auch von Vorteil, da Entscheidungen wesentlich schneller getroffen werden. Eine schlechte Entscheidung ist manchmal besser, als keine.

Die jüngste Zeit hat deutlich gemacht, dass die politische Stimmung und Stabilität in einem Land schnell kippen kann. In Deutschland und auch hier. Ich empfehle also, dass Leben einfach zu leben.

Ein Tipp zum Schluss

Sei freundlich, offen und höre auf dein Bauchgefühl. Kommt dir etwas komisch vor, lasse es. Falls du angst vor Raubüberfällen hast, nimm ein 2. Portmonee mit. Das „Echte“ kommt in deine Socke oder in irgendein anderes Versteck. Das „kleine“ kommt mit ein paar hundert Peso in die Hosentasche und wird dann – im Fall der Fälle – an den Räuber gegeben, damit er von Dannen zieht. Aber wie gesagt. Die Chance, dass es passiert, ist gering.

 

Patrick
Ich lebe seit mehr als 2 Jahren auf den Philippinen und berichte regelmäßig über das Leben und schreibe Artikel rund um diesen schönen Inselstaat am Pazifik.